Der Anfang
Die Freiwillige Feuerwehr Hammoor wurde am 26. Januar 1908 gegründet. Im Gründungsjahr 1908 gab es in Hammoor 77 bewohnte Häuser mit 96 Haushalten. Die Einwohnerzahl lag damals bei ungefähr 350 Einwohnern.
Die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hammoor fand am 26. Januar 1908 im Gasthof Heinrich Dwenger statt. Folgende 6 Männer trugen sich als Mitglieder ein:
- Bauer Hans-Hinrich Gerken
- Bauer und Gastwirt Heinrich Ahlers
- Bauer August Ahlers
- Landarbeiter August Buck
- Arbeiter Wilhelm Stapelfeldt
- Landarbeiter Gottlieb Egardt
Die beiden Letztgenannten gründeten zusammen mit dem Lohnunternehmer Martin Luther auch noch ein Trommler- und Pfeifercorps der Feuerwehr.
Die Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Hammoor
Franz Stapelfeldt war anschließend 16 Jahre, bis Dezember 1982, Amtswehrführer Bargteheide-Land und wurde an seinem 65. Geburtstag mit einem großen Festakt aus dem aktiven Feuerwehrdienst verabschiedet.
Neunter Gemeindewehrführer in der 100-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Hammoor war von 1998 bis 2016 HBM Hans Kunde, der im Oktober 2004 auch zum Amtswehrführer ernannt wurde.
Anfangsjahre
Zur Brandbekämpfung stand der neugegründeten Freiwilligen Feuerwehr Hammoor zunächst eine tragbare Handdruckspritze und dann viele Jahre lang eine zweirädrige, handgezogene Karrenspritze zur Verfügung, die beide von der auch in Hammoor existierenden Pflichtfeuerwehr übernommen worden waren.
Anfang der zwanziger Jahre wurde eine vierrädrige Handdruckspritze (Fladersche Spritze) angeschafft, für die die Bauern des Dorfes zur Gestellung von Pferdegespannen verpflichtet waren. Diese Spritze wurde noch bis 1945 verwendet und dann von der englischen Besatzungsmacht beschlagnahmt.
Die Technik hält Einzug
1939 wurde die Freiwillige Feuerwehr Hammoor mit ihrer ersten Motorkraftspritze des Fabrikats DKW ausgerüstet. Diese musste erstmals am 20. September 1941 bei einem Brand (Gehöft Fritz Jellmann) eingesetzt werden. Als erster Maschinist fungierte der Schmied Johannes Nuppenau.
Während der NS-Zeit, gemäß Feuerlöschgesetz vom 23. November 1938, wurde die Feuerwehr (seit 1934 in Löschzug umbenannt) zu einer Hilfspolizeitruppe (Löschpolizei) umfunktioniert. Im Zweiten Weltkrieg mussten HJ und BDM den Feuerschutz in Hammoor übernehmen.
1955 wurde die erste Sirene in Hammoor auf dem Dach des Gasthofes Hans Ahlers installiert. Im Dezember desselben Jahres wurde eine neue Tragkraftspritze (TS 8) angeschafft. Der zu ihrer Beförderung vorhandene einachsige Anhänger wurde umgearbeitet und erhielt einen roten Anstrich. Dieser wurde seit 1952 von einem Trecker gezogen.
Feste, Ausflüge und Jubiläen
Am 26. Januar 1958 wurde das 50-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Hammoor im Gasthof Hans Ahlers groß gefeiert, u. a. mit einer Theateraufführung durch Aktive der Wehr. Überhaupt wurde das Feiern in der Freiwilligen Feuerwehr Hammoor stets groß geschrieben, wie es in anderen Wehren auch üblich war und ist.
Gleich im Gründungsjahr 1908 (17. Dezember) beispielsweise marschierte die Wehr zum Feiern nach Todendorf zum Gasthaus Schwiecker. Am 30. Mai 1909 nach Rehbrook zum Gasthof Schacht. Überliefert ist, dass die Wehr zu solcherlei Festlichkeiten stets geschlossen zu den Nachbardörfern maschierte, gefolgt von den Ehefrauen.
Auch größere Ausflugsfahrten wurden unternommen. Zum Beispiel erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg am 30. August 1959 nach Brunsbüttelkoog, 1962 in den Harz, 1963 ins Weserbergland, 1964 nach Kassel, 1967 nach Berlin, 1968 und 1981 jeweils drei Tage an Rhein und Mosel, 2004 Abendveranstaltung zum König der Löwen, 2006 Ausfahrt zum Musical Dirty Dancing, 2015 Städtetrip nach Lübeck – um nur einige Fahrten zu nennen.
Die Freiwillige Feuerwehr Hammoor hat aus Anlass ihres 100-jährigen Jubiläum im Jahre 2008 das Amtsfeuerwehrfest Bargteheide-Land ausgerichtet, so war die Wehr damit bereits zum siebten Male Gastgeber für die Wehren aus Bargteheide und Umgebung.
Zunehmende Technisierung
Für die Freiwillige Feuerwehr Hammoor brach mit der Indienststellung des Löschgruppenfahrzeuges LF 8 im August 1965 das Zeitalter der Vollmotorisierung an.
Im Jahre 1978 wurden drei Handfunksprechgeräte im 11m-Band angeschafft und auch das Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit einem Funkgerät ausgestattet. Funkrufname der Freiwilligen Feuerwehr Hammoor war Florian Stormarn 50/70. Seit Ende 1982 sind alle zehn Freiwilligen Feuerwehren im Amt Bargteheide-Land mit Fahrzeugfunk ausgerüstet.
Eine weitere Verbesserung der Schlagkraft der Wehr bedeutete im Jahre 1982 die Anschaffung von Vorrichtungen für den Einsatz von Löschschaum (Zumischer und Schaummittel/Mittelschaum) sowie vor allem die Ausrüstung mit vier Atemschutzgeräten, samt vier weiteren Atemmasken und vier Reserve-Atemluftflaschen.
Auch an die persönliche Ausrüstung der Aktiven wurde gedacht. Sie erhielten winterfeste Einsatzjacken, Regenzeug und Sicherheitsstiefel.
Am 16. Februar 1985 wurde in Hammoor eine Funksirene eingebaut. Die Alarmierung kann von der Kreisstelle aus erfolgen. Im Jahre 1986 erhielt die Wehr vier Handsprechfunkgeräte im 2m-Band und die Anschaffung von zwanzig Feuerschutzjacken wurde beschlossen.
Am 24. Juli 1987 fand die offizielle Fahrzeugübergabe des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 8 an die Wehr statt.
1990 wurden die ersten Frauen für den aktiven Feuerwehrdienst in die Freiwillige Feuerwehr Hammoor aufgenommen.
Am 18. Juni 1991 kaufte die Wehr einen gebrauchten Mehrzweck-Seilzug (Greifzug) für 300 DM aus der Kameradschaftskasse. Seit 2002 gehörten Schere und Spreizer zum Inventar des Feuerwehrfahrzeuges. Sie waren eine große Hilfe, vor allem bei PKW-Unfällen.
Im Mai 2011 hat die Freiwillige Feuerwehr Hammoor ein neues Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 20/16 erhalten. Somit ist die Freiwillige Feuerwehr Hammoor offiziell auch für den Einsatz auf den Autobahnen A1 sowie der A21 zuständig.
Was einst unsere Gründer geschaffen haben, wurde über viele Jahrzehnte bewahrt und immer fortlaufend dem technischen Entwicklungsstand angepasst.
Auch die Einsätze haben sich im Laufe der Jahre geändert: Stand früher das Löschen von Bränden an erster Stelle, so sind es heute überwiegend technische Einsätze (Unfälle, Sturmschäden).
Was wäre jedoch die beste Ausrüstung ohne das erforderliche, fachlich geschulte Personal? Nach dem Motto: Wer helfen will, muss helfen können.